Wie hat der Presserat entschieden?
Rüge, Missbilligung oder Hinweis, wie hat der Presserat entschieden? Hier können Sie online in der Spruchpraxis des Presserats eine Auswahl an Beschwerdefällen von 1985 bis heute recherchieren.
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6738 Entscheidungen
In zwei Tageszeitungen erscheinen gleichlautende Berichte über Probleme der Städte mit Angehörigen von eingewanderten Roma, insbesondere über die Kinderkriminalität in diesen Gruppen. In diesem Zusammenhang wird die schwierige Zusammenarbeit zwischen der Polizei und den Jugendämtern geschildert Zitat eines Oberstadtdirektors: »Die stehlenden Roma haben die gesetzestreuen Sinti und Roma in Misskredit gebracht«. Eine der beiden Zeitungen fragt in der Überschrift: »Was tun gegen stehlende Roma-Kinder?«. (1989)
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Eine Boulevardzeitung versieht ihren Bericht über eine Schießerei in einem »Landfahrer-Lager« mit der Überschrift »Landfahrer-SEK-Aktion nach Schießerei«. Interessenvertreter der Betroffenen sehen darin eine Diskriminierung. (1989)
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Unter der Überschrift »Jungen Trickdieb achtmal erwischt« berichtet eine Boulevardzeitung über einen besorgniserregenden Anstieg der Trick- und Taschendiebstähle in einer westdeutschen Großstadt. Ein Beschwerdeführer stößt sich u. a. an der Formulierung »Neuer trauriger Rekord von diebischen jugoslawischen Landfahrer-Kindern«. (1989)
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Der Bericht einer Boulevard-Zeitung über die Festnahme von zwei stehlenden Kindern trägt die Überschrift »Landfahrer-Diebe«. (1989)
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Unter der Schlagzeile »Erschütternd! Roma-Kinder packen aus - Wenn ich nicht stehlen wollte, gab es nichts zu essen « berichtet ein Boulevardblatt über die Aussagen von Roma-Kindern gegenüber der Polizei und Staatsanwaltschaft. Die Zeitung teilt ihren Lesern u. a. mit, dass die Behörden befürchten, diese Kinder würden als » Verräter« Gewalttaten ihrer Hintermänner ausgesetzt. (1990)
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Eine Boulevardzeitung schildert das Leben einer Terroristin, der fünf Verbrechen zur Last gelegt werden. Sie beschreibt Aussehen, Gang und Figur der Frau und behauptet, an Männern sei sie nie interessiert gewesen. Dafür habe sie viele Jahre mitgemischt »im blutigen Spiel um Tod und Verderben«, sie sei eine Frau »ohne Erbarmen.. Der Artikel ist illustriert mit einem Foto älteren Datums, das die Frau halb bekleidet bei der Arbeit in einer Bar an der Reeperbahn zeigt. Außerdem sind fünf Menschen abgebildet, die bei Terror-Anschlägen ums Leben kamen. Eine Kirche und der Journalistinnenbund sehen die Betroffene in ihrer Würde als Frau verletzt. (1990)
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Eine Zeitschrift klärt ihre Leser auf, wie einige Terroristen»am Ende im realen Sozialismus der DDR ein kleinbürgerliches Glück fanden«. U.a. wird über die Lebensweise einer Terroristin in der DDR berichtet: »Es gab null Männerbekanntschaften. Für die Männer im Betrieb war sie ein Mannweib, weil sie immer nur in Hosen und mit kurzgeschnittenem Haar herumlief«. Ferner wird behauptet, die Frau solle »schon während ihrer aktiven Zeit fast jede Jung-Terroristin verführt haben«. Ein Foto der Betroffenen ist mit dem Begleittext versehen: »... hier bei einer Radtour von ihrer lesbischen Freundin fotografiert«. Journalistinnen halten die Veröffentlichung für diskriminierend. (1990)
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Eine Leserin einer Lokalzeitung stößt sich an einem Kommentar des Blattes, der nach ihrer Ansicht rassische Diskriminierung und Vorurteile schürt. Der Kommentar beginnt mit der Kinderfrage » Warum sind Zigeuner böse?«. Er schildert den Vorfall, bei dem bettelnde Zigeuner an der Haustür einem Kind eine Spardose entwendeten, leitet über zu der Feststellung, Pauschalurteile seien unzulässig, und beschreibt die Lebensweise dieser Menschen, deren Verhältnis zur übrigen Bevölkerung sich in den letzten Jahren entkrampft habe. Diese mühsam erreichte »Normalität" sei durch das massenweise Eindringen rumänischer Zigeuner nun aber mehr als in Gefahr. Es beginne »eine Lunte zu glimmen«. Probleme werden geschildert. Der Kommentator hält die rumänischen Zigeuner in der Heimat für nicht wirklich bedroht und schließt mit der Aussage, gegen eine so sinnlose Heimsuchung müsse ein Land sich wehren können. (1990)
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Eine Lokalzeitung kommentiert den Lebensstil der Zigeuner und die Probleme ihres Aufenthalts in Deutschland. Der Meinungsbeitrag wird eingeleitet mit der Bemerkung, die Menschen am Ort hätten dicke Schlösser vor ihren Türen und Toren, um zumindest ihren engsten Lebensraum zu schützen, denn die Stadt sei »fest in den Händen der rumänischen Zigeuner«. Zwischen allgemeinen Abhandlungen über die Lebensweise der Zigeuner als »Nomaden« erscheint die Formulierung: "Ein wenig Mafia, ein wenig indisches Kastentum. Das, was in ... untergebracht ist, gehört der untersten Stufe an«. Ein Leser beklagt, dass in Zusammenhang mit den Konflikten, die durch die Aufnahme von 1400 Roma in der Stadt entstanden seien. Diskriminierung betrieben werde. (1990)
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Eine Lokalzeitung berichtet über einen Strafprozess gegen einen ehemaligen Anwalt, der zu seiner Verteidigung die Vermutung vorbringt, die Straftat sei tatsächlich als Racheakt von einer »feindlichen Zigeunersippe« durchgeführt worden. (1987)
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