Wie hat der Presserat entschieden?
Rüge, Missbilligung oder Hinweis, wie hat der Presserat entschieden? Hier können Sie online in der Spruchpraxis des Presserats eine Auswahl an Beschwerdefällen von 1985 bis heute recherchieren.
Bitte beachten: Im Volltext abrufbar sind nur Entscheidungen mit den Aktenzeichen ab 2024, z.B. 0123/24/3-BA!
Sie müssen dazu immer das volle Aktenzeichen eingeben, also 0123/24/3-BA.
Nach detaillierten Richtlinien (z.B. 8.1) können Sie erst ab den Fällen aus 2024 recherchieren. Ältere Fälle werden nur unter der entsprechenden Ziffer (z.B. 8) angezeigt.
Sie haben Fragen zu unseren Sanktionen? Hier finden Sie Erläuterungen.
6738 Entscheidungen
In einer Beschwerde beim Deutschen Presserat wendet sich eine Partei gegen die Wahlkampfberichterstattung mehrerer Tageszeitungen vor den Landtagswahlen. Thema der Berichterstattung ist jeweils das Wahlprogramm der Partei, insbesondere die Forderung, den Paragraphen 175 des Strafgesetzbuches ersatzlos zu streichen. Dies hätte zur Folge, so die Presseberichte, dass sexuelle Handlungen von erwachsenen Männern an 14- bis 18jährigen gleichen Geschlechts nicht mehr bestraft würden. In diesem Zusammenhang erinnern einige der Blätter an die weitergehende Forderung, Sex mit Kindern freizugeben, welche die Partei einige Jahre zuvor gestellt, jedoch später wieder verworfen hatte. Die Beschwerdeführer sehen sich fehlinterpretiert und vermuten, dass die Zeitungen eine übereinstimmende Berichterstattung abgesprochen haben. (1990)
Weiterlesen
Eine Lokalzeitung berichtet von einer Warnung der Polizei vor “Landfahrern” und wirft die Frage auf, ob “Landfahrer” für eine Reihe von Einbrüchen in der letzten Zeit verantwortlich seien. In der Nähe der Tatorte hätten ”Landfahrer” Waren angeboten, die offensichtlich aus Einbrüchen stammten. (1988)
Weiterlesen
In einer Kurzmeldung teilt eine Lokalzeitung ihren Lesern mit, in einer Gerichtsverhandlung habe der Angeklagte Hand an sich gelegt. Die Überschrift lautet: »Roma schnitt sich vor Gericht in den Hals«. (1989)
Weiterlesen
Eine Lokalzeitung berichtet über eine Schießerei zwischen »Landfahrern« auf einem Wohnwagenplatz und die anschließende Fahndung der Polizei. In dem Text werden die Handelnden ausschließlich als »Landfahrer« bezeichnet. (1988)
Weiterlesen
Ein Lokalzeitung schildert einen Fall von Trickdiebstahl, den zwei »Ausländerinnen « zum Nachteil einer Rentnerin unter Gebrauch von Schlafmitteln verübten. Nach den Täterinnen wird gefahndet. Der Text endet mit der Bemerkung, nach Angaben der Polizei handele es sich möglicherweise um eine Gruppe von ausländischen »Landfahrern«. Ähnliche Fälle seien aus anderen Orten bekannt. (1988)
Weiterlesen
Eine Lokalzeitung berichtet über Krawalle um die Räumung eines besetzten Gebäudes. Im Flur des Hauses habe man u. a. eine Telefonliste zur »generalstabsmäßigen Verteidigungsplanung« der Besetzer gefunden. Die Liste wird zu dem Bericht abgebildet. Zwei Bürger der Stadt sehen in der Veröffentlichung der Liste einen Eingriff in die Privatsphäre und beschweren sich beim Deutschen Presserat. Ihrer Meinung nach hat die Liste »Aufforderungscharakter«: Das beweisen telefonische Belästigungen. (1990)
Weiterlesen
Eine Wochenzeitschrift beschreibt unter der Überschrift »Küsse auf dem Hinterhof« die Umgebung, in der eine als Terroristin gesuchte Frau vor ihrer Festnahme in der damaligen DDR lebte. Dabei wird die Reaktion einer Nachbarin nach Aufdeckung der Identität der Festgenommenen geschildert. Der Deutsche Journalistinnenbund ist der Meinung, der Text diskriminiere die Betroffene und andere Frauen in ihrer gleichgeschlechtlichen Orientierung. In dem angeblichen Zitat der Nachbarin (». . . Schlampe ... lesbisch . . . Terroristin. . . «) werde eine stufenweise Steigerung der Verworfenheit konstruiert. Die Redaktion sieht das anders: Sie lasse der Nachbarin das Recht auf eigene Meinung und zeige Distanz bei ihrer Wiedergabe. (1990)
Weiterlesen
Ein Jugoslawe, der im Zusammenhang mit der Razzia bei Roma und Sinti mit Haftbefehl gesucht worden war, wurde am Mittwoch bei einem Einbruch in.. . festgenommen, schreibt eine Lokalzeitung. Die Überschrift des Polizeiberichts lautet: »Roma-Razzia: Neue Festnahme«. Mit der Begründung, der Artikel schüre rassistische Vorurteile, legt der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma Beschwerde beim Deutschen Presserat ein. (1990)
Weiterlesen
Eine Tageszeitung berichtet über zwei Bluttaten in der Silvesternacht. So hätten drei bislang unbekannte Messerstecher, möglicherweise Landfahrer, an einer Straßenbahnhaltestelle drei Passanten angegriffen. (1988)
Weiterlesen
Zwei Lokalzeitungen veröffentlichen einen gleichlautenden Agenturtext über eine Gruppe von jugoslawischen Putzfrauen, die ihre Arbeitgeber bestohlen haben. Die gesamte Sippe bestehe nach Polizeiangaben aus »mohammedanischen Angehörigen einer ethnischen Minderheit«. In den Polizeiunterlagen stehe dafür das Wort »Zigeuner«. (1989)
Weiterlesen