Pressemitteilungen und Aktuelles

Winnenden – und die ethischen Grenzen

Die Berichterstattung über den Amoklauf eines Schülers in Winnenden rückt die Frage nach den ethischen Grenzen des Journalismus deutschlandweit in den Mittelpunkt. Dem Deutschen Presserat liegen aktuell mehr als 60 Beschwerden von Lesern zu der Berichterstattung über Winnenden vor. Die Kritik richtet sich sowohl gegen Online-Berichte, Fotostrecken und Grafiken als auch gegen Printbeiträge. Vor allem der Schutz der Persönlichkeitsrechte der Opfer und Überlebenden steht im Fokus der Beschwerden. Darf der Name des Täters genannt werden, dürfen Bilder der Opfer gezeigt werden? Verstößt es gegen die Menschenwürde, das Video der letzten Minuten des Amokläufers zu zeigen? Ist es erlaubt, das Geschehene satirisch aufzuarbeiten?

Der Presserat beurteilt, was aus presseethischer Sicht noch vertretbar ist und was nicht. Zurzeit werden die Beschwerden auf Basis des Pressekodex geprüft und, wenn notwendig, Beschwerdeverfahren gegen betroffene Zeitungen, Zeitschriften oder deren Online-Auftritte eingeleitet. Auf der nächsten Sitzung des Beschwerdeausschusses am 19./20. Mai 2009 werden die Mitglieder des Presserates dann entscheiden, welche Beschwerde begründet oder unbegründet ist und ggf. Sanktionen aussprechen.

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