Fotos
Das blutüberströmte Gesicht eines Opfers illustriert den Bericht einer Boulevardzeitung über ein Bombenattentat in Jerusalem. Eine Leserin ruft den Deutschen Presserat an. Das Foto im Großformat sei eine Zurschaustellung eines bedauernswerten Opfers. Die Art und Weise dieser Berichterstattung sei abstoßend, unüberlegt und rücksichtslos. Die Chefredaktion der Zeitung hält die Veröffentlichung solcher Fotos für richtig, um das schreckliche Verbrechen eindringlich zu schildern, das als politische Tat ausgegeben werde. Man könne vor brutalen Anschlägen dieser Art nicht die Augen schließen. Dies käme einem Verschweigen der Wahrheit gleich. (1997)