Attentatsversuch vor vielen Kameras
Online-Auftritt berichtet mit Detail-Fotos vom Beatrix-Anschlag
Unter der Überschrift „Tragödie in Apeldoorn“ veröffentlicht ein Internet-Auftritt eine Fotostrecke. Diese zeigt auf zahlreichen Bildern verletzte Menschen, das Unfallauto und Passanten, die Verletzten helfen. Der Beitrag schildert den Attentatsversuch auf Königin Beatrix und ihre Familie am Nationalfeiertag 2009. Ein Nutzer kritisiert eine reißerische Darstellung verletzter und schwer verletzter Menschen, teilweise in detailreicher Präsentation mit deutlicher Sichtbarkeit von Verletzungen. Ein sachlicher Bezug für diese Art von Berichterstattung sei nicht erkennbar. Die Rechtsvertretung des Internet-Auftritts ist der Meinung, die bildhafte Darstellung des Tathergangs diene der Anschaulichkeit der Textberichterstattung und vermittle einen Eindruck von der Brutalität der Vorgehensweise des Amokfahrers. Die Tat lasse sich ohne weiteres als zeitgeschichtliches Ereignis von erheblicher Bedeutung einstufen. Da es sich um eine Online-Veröffentlichung handele, seien die Fotos nicht in reißerischer Weise verwendet worden, bei der sich der Betrachter den Fotos nicht entziehen könne. Es sei dem Nutzer selbst überlassen, ob er die einzelnen Bilder anklickt oder nicht. Der Betrachter, der die Fotostrecke öffne, werde also allenfalls mit dem ersten Bild konfrontiert. Dies unterscheide die vorliegende Online-Veröffentlichung erheblich von der Bildveröffentlichung in Zeitungen. (2009)