Wann ist eine Theologin eine Theologin?
Katrin Göring-Eckhard ist im Hauptberuf Politikerin
Unter der Überschrift „Claudia Roth zertrampelt die grüne Neubesinnung“ berichtet die Online-Ausgabe einer überregionalen Zeitung über einen „Freiheitskongress“ der Grünen. Die Politikerin Katrin Göring-Eckhard wird dabei als „evangelische Theologin“ bezeichnet. Ein Leser der Zeitung merkt in seiner Beschwerde beim Presserat an, dass Göring-Eckhard keine Theologin sei. Sie habe ihr Studium nicht beendet, sondern 1988 abgebrochen. Die Bezeichnung sei daher falsch. Der stellvertretende Chefredakteur der Zeitung vertritt die Ansicht, dass die Bezeichnung „Theologin“ nicht impliziere, dass man ein Studium abgeschlossen haben muss. In der evangelischen Kirche seien alle Christen mit der Theologie befasst. Für Katrin Göring-Eckhard als ehemalige Synodenvorsitzende gelte dies zusätzlich in besonderem Maße. Des Weiteren gebe es in der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) auch Prediger, die nicht studiert hätten, aber trotzdem Theologie betrieben. Der stellvertretende Chefredakteur hält die Beschwerde für unbegründet.